Ralf Lucantoni ist gelernter Bankkaufmann und arbeitet seit elf Jahren im Bereich Kreditrisikomanagement bei CreditPlus. In unserer Reihe “Smalltalk” lernen Sie immer wieder Kollegen der CreditPlus kennen.
Brauchen Sie besondere Sensoren für Risikokandidaten?
Ja, tatsächlich braucht man im Kreditrisikomanagement einen Riecher dafür, ob ein Händler oder Endkunde zuverlässig ist oder nicht. Neben dem Gespür kommt aber auch sehr viel Analyse hinzu, basierend auf einer Menge Zahlenmaterial, Quoten und beispielsweise auch auf unseren monatlichen Risikoauswertungen. Entscheidend ist aber auch der regelmäßige Austausch mit anderen Bereichen der CreditPlus Bank.
Wie muss man sich Ihre Arbeit vorstellen – à la Sherlock Holmes mit Lupe und Pfeife auf verdeckter Mission?
Unsere Arbeit hat zwar etwas Detektivisches an sich, doch das Einzige, was ich mit dieser Figur gemeinsam habe, ist die Pfeife. Na, und vielleicht auch das Vorgehen: Ähnlich wie Holmes sammeln wir aus vielen Bereichen Puzzleteil zusammen, um uns dann daraus ein Bild zu machen. Doch dafür greifen wir nicht zum Vergrößerungsglas, sondern nutzen alle zur Verfügung stehenden IT-Systeme, die bei CreditPlus in den verschiedenen Abteilungen wie etwa der Absatz- oder Einkaufsfinanzierung im Einsatz sind.
Haben Sie es in Ihrem Beruf nur mit „bösen Buben“ zu tun?
Nein, selbstverständlich nicht. Doch wie überall gibt es auch unter den Händlern und Endkunden immer wieder Einzelne, die versuchen, mit Tricks an Geld zu kommen.
Deshalb ist unsere tägliche Arbeit auch ein lebendiger Prozess, denn wir lernen ständig aus den Betrugsversuchen. Die erfreulichen Momente sind dann die, wenn wir schon im Vorhinein merken, dass etwas schiefläuft, und tatsächlich das Schlimmste vermeiden können.
Wichtig zu wissen ist aber auch, dass wir neben der Risikoüberwachung viel Grundlagenarbeit leisten, indem wir beispielsweise Maßnahmenkataloge entwickeln, Kreditregeln er- und überarbeiten und vieles andere mehr.
Ist Ihre Freizeit ebenfalls von Risiko geprägt oder lassen Sie es hier etwas entspannter angehen?
In meiner Freizeit riskiere ich lediglich Überraschungen beim Autofahren, denn ich bin das gesamte Jahr über – auch bei Schnee und Kälte – mit meinem Morris Minor, Baujahr 1966, unterwegs. Ansonsten beschränkt sich das Abenteuerliche auf die Einfälle meiner beiden vier und sieben Jahre alten Söhne – und auf die nicht ganz triviale Wahl des richtigen Holzes und der passenden Form der Pfeifen, die ich seit 20 Jahren selber herstelle.
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